Oft sind es Ängste, die den Weg zu unseren Visionen und Ideen versperren. Um diese Blockaden zu überwinden, braucht es eine Kraft, die wir alle in uns haben und das beste Mittel sie wieder zu spüren ist: Den Mut finden, etwas einfach zu tun.
Es sind nur wenige Meter, die du beim Feuerlaufen gehst – auf ein ganzes Menschenleben gesehen, sogar unbedeutend wenige. Auch barfuss über einen Teppich aus heisser Glut zu laufen, hat nüchtern betrachtet keinen grossen Nutzen.
Doch die Begegnung mit dem Feuer und die wenigen Meter, lassen niemanden kalt. Es ist dabei nicht entscheidend, ob du über das Feuer gehst oder nicht, sondern der Weg dazu wird dich bewegen.
Erlebe auf eindrückliche Art und Weise zu was du fähig bist, wie du deine persönlichen Grenzen überschreitest, Visionen entwickelst und Angst in positive Energie transformierst.
Die Energie des Feuers in einem Feuerlauf-Seminar wärmt und bewegt auch dich.
Erfahre in diesem Magazinbeitrag:
- In diesem Blogeintrag erlebst du die persönlichen und ungeschminkten Erfahrungen einer Teilnehmerin eines Feuerlauf-Seminars.
Inhalt:
Es sind zwölf Meter Glut
Zum dritten Mal lasse ich mich auf dieses Abenteuer ein. Trotzdem ist da die Ungewissheit: Lauf ich auch heute wieder?
Ich weiss, dass wieder Ängste hochkommen werden, aber ich weiss noch nicht, ob ich sie auch diesmal überwinden kann und über den zwölf Meter langen Glutteppich laufen werde.
Der Glutteppich gleicht dem eigenen Lebensweg
Wir haben Visionen in unserem Leben, wissen wohin wir wollen, doch oft blockieren uns negative Gedanken und Ängste wie:
«Dazu bin ich nicht gut genug. Das schaffe ich nicht. Wenn ich diesen Weg gehe, liebt mich niemand mehr…»
Diese Gedanken gilt es anzunehmen, sich damit auseinanderzusetzen und schliesslich zu überwinden – genauso verhält es sich bei einem Feuerlauf.
Die Angst sich die Füsse zu verbrennen annehmen, sich damit auseinandersetzen und schliesslich die Kraft, die in der Angst steckt, positiv zu nutzen, um über die Glut zu laufen.
Doch die Frage bleibt: Wie gehe ich das an?
Wir transformieren negative Energien
Der Seminarleiter Beat Gerber zieht einen Vergleich von Yogi Bhajan heran und demonstriert mit einem Glas, schwarzem Öl und einem Krug Wasser was genau geschieht, wenn wir beginnen Energie in unsere Projekte, Visionen, Ziele oder Träume zu geben.
Am Ende dieser anschaulichen Demonstration wird mir klar, dass ich mit meiner eigenen Energie meine Ängste und Zweifel sprengen, auflösen oder transformieren kann.
Genau das werden wir nun als ganze Gruppe machen. Wir werden so viel Energie aufbauen, dass sich unsere Ängste und Zweifel in Luft und Rauch auflösen werden»
ERKLÄRT UNS SEMINARLEITER BEAT GERBER
Ja und dafür haben sich heute zwanzig fremde Menschen in diesem Gruppenraum zusammengefunden.
Wir sitzen in einer gemütlichen Stube im alten Bauernhaus und erzählen einander, was uns hierhergeführt hat:
«Ich bin auf dem Weg, mich im Berufsleben selbstständig zu machen. Ich hoffe der Feuerlauf wird mich unterstützen, meine immer wieder aufflammenden Ängste und Zweifel bei den Hörner zu packen.»
Kursteilnehmerin über den Grund ihrer Teilnahme
Warum Feuerlaufen? Fünf Gründe für das Feuerlaufen
Weshalb ich am Feuerlaufseminar teilnehme:
- Altes loswerden
- neue Schritte wagen – Grenzen erweitern
- Ängste und Hemmungen überwinden
- Sich mit sich selbst auseinandersetzen und das Selbstbewusstsein steigern
- das Unmögliche möglich machen
Durch Gespräche, Übungen, Spiele und gemeinsames Singen entsteht in mir allmählich Vertrauen. Eine Bereitschaft mich einzulassen und schliesslich eine Entschlossenheit meine Ängste an den Hörnern zu packen.
Die Entscheidung, über die Glut zu laufen oder nicht, trifft am Ende jede Person für sich selbst.
«Wichtig ist der Prozess, der jede*r für sich selbst durchmacht. Das kann auch dazu führen, nicht zu laufen. Trotzdem kann mit Überzeugung und Entschlossenheit das eigene Ziel erreicht werden»
Seminarleiter Beat
Mit Feuerlaufen Veränderungsprozesse auslösen
Beat hat mit dem Feuerlaufen genau das gefunden, was er lange Zeit gesucht hat: Ein Werkzeug, um andere Menschen bei inneren Veränderungsprozessen zu begleiten.
«Unser Planet Erde, so wie er heute ist, sieht nicht so aus wie in meinen Träumen und ich bin überzeugt, dass Veränderungen nur dann stattfinden können, wenn jede Person bei sich selbst beginnt.»
Beat hat seinen ersten Feuerlauf vor 28 Jahren gewagt und wusste noch am selben Tag, dass er diese Erfahrung anderen Menschen ermöglichen will – heute leitet er seit 25 Jahren Feuerlaufseminare.
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Drei Feuer für unsere Visionen
Wir stehen vor einem Stapel Holz und bilden eine Menschenkette bis zum Feuerplatz. Der Erste in der Kette nimmt ein Stück Holz und gibt es weiter an die nächste Person. So wandern die gesamten 2.5 Ster Holz durch die Hände von uns allen zum Feuerplatz. Wir zünden drei Feuer an – stehen eine Weile da – schauen den Flammen zu.
Es ist Zeit meinen mitgebrachten Gegenstand dem Feuer zu übergeben. Es braucht schon etwas Mut dabei auszusprechen, wovon ich mich verabschiede. Doch danach fühle ich mich unglaublich erleichtert und befreit.
Was wünschst du dir von diesen 3 Feuern für dein Leben?
fragt Beat und gibt einen Beutel mit Zedernnadeln in die Runde. Alle beginnen nun ihre Wünsche in Form einiger Zedernnadeln dem Feuer zu übergeben.
Ich wünsche mir Vertrauen in meinen Lebensweg und werfe dazu einige Zedernnadeln in die Flammen. Ein wohliger Geruch breitet sich jedes Mal aus in der Luft, wenn wieder Zedernnadeln verbrennen.
Es ist Zeit meinen mitgebrachten Gegenstand dem Feuer zu übergeben. Es braucht schon etwas Mut dabei auszusprechen, wovon ich mich verabschiede. Doch danach fühle ich mich unglaublich erleichtert und befreit.
Das letzte Ritual
Während die Feuer langsam niederbrennen, gehen wir zurück ins Haus, wo uns ein letztes Ritual vor dem Feuerlauf erwartet. Beat erklärt, dass es für dieses Ritual:
- eine klare Absicht
- Liebe
- Entschlossenheit und Wille braucht.
Doch dieses Ritual – es will bei mir einfach nicht klappen.
Dreimal habe ich es versucht. Dreimal bin ich gescheitert. Zuwenig Entschlossenheit? Keine Liebe oder fehlende Absicht? Sogleich übertrage ich das “Misslingen” auf mein Leben:
Mir fehlt der Wille den ganzen Weg zu meiner Vision zu gehen.
Die Folge:
Meine Energie ist abgesunken, als wir zusammen erneut zum Feuerplatz gehen, wo uns die Glut der drei Feuer erwartet.
Vor mir schlängelt sich ein zwölf Meter langer und ein 1-Meter breiter Glutweg nach oben. Aufwärts wird auch die Laufrichtung sein, symbolisch für unseren Lebensweg. Ich ziehe meine schweren Wanderschuhe aus und spüre den kalten Waldboden unter meinen Füssen. Meine Unsicherheit und der Gedanke, heute lediglich als Beobachterin hier zu sein, statt über die Glut zu laufen, sind voll präsent.
Das Feuerlaufen – es beginnt!
Im ersten Teil singen wir Kraftlieder, die wir mit Rasseln und Trommeln begleiten.
“Ich habe mich entschieden, dem (inneren) Feuer zu folgen, es gibt keinen Weg zurück”, lauten die Zeilen des afrikanischen Liedes “Nime Kumbali” auf Deutsch übersetzt. Ich singe laut, bewege die Rassel im Takt und fühle eine tiefe Verbundenheit mit den Menschen, die bereits über die Glut schreiten – ich selbst bleibe aber stehen.
Auch im zweiten Teil, der in Stille geschieht, gehe ich nicht über die Glut.
Im dritten Teil haben wir die Möglichkeit, für etwas ganz Bestimmtes zu laufen und dies dabei laut zu benennen.
Meine Beine haben sich beinahe in Gang gesetzt und halten dann wieder inne.
Schliesslich doch: Ich bleibe vor dem Glutteppich stehen, schliesse die Augen,
atme tief durch und gehe! Ich gehe – für die Liebe.
Sie gab mir in dem Moment am meisten Kraft, um diese Schritte zu tun. Ich fühle die Hitze
unter meinen Füssen, das Knirschen der Glut und in meinem Kopf dreht sich nur
dieser eine Satz: Es ist gut, wie es ist.
Fast jeder ist den Weg über die Glut gegangen, viele sogar mehrmals. Auch ich bin bis zum Ende dreimal gelaufen, so oft wie noch nie. Ich bin stolz auf mich und würde am liebsten die ganze Welt umarmen.
Zurück im Haus entdeckt der eine oder andere einen Feuerkuss an den Fusssohlen. Auch mich begleitet eine in den Schlaf und erinnert mich sanft, aber bestimmt daran was eben geschehen ist.
Am nächsten Morgen stelle ich fest, dass der Feuerkuss über Nacht verschwunden ist. Was für mich zurückbleibt ist das Vertrauen – das Vertrauen in meine eigene Kraft.
Dieses Gefühl werde ich für immer in Dankbarkeit in meinem Herzen bewahren.
Teilnehmerin Feuerlauf